Sommerwerkstatt 2021 – Mutig sein!

Auch in diesem Jahr konnte die Lingusti-Sprachwerkstatt wieder stattfinden. An einem neuen Ort und mit neuem Thema. Wir verbrachten die zwei Wochen in den Sommerferien in diesem Jahr im Karl-Drews-Club im Grazer Bezirk Gries. Auch, wenn es der erste Blick auf das Volkshaus zunächst nicht vermuten lässt, das kleine Vereinshaus mit dazugehörendem Garten ist eine kleine Oase inmitten des Grazer Bezirks. 

Das diesjährige Thema in der Sommersprachwerkstatt 2021 hieß „Mutig sein“ und wurde gemeinsam mit den Kindern erarbeitet.

Das gemeinsame dialogische Vorlesen wurde von allen sehr genossen!

Dazu gehörte in diesem Jahr das spielerische Erlernen und Kennenlernen der australischen Beuteltiere mit kleinen Faktengesprächen z.B. zum Wombat, zum Känguru und natürlich zum Koala – der Hauptfigur des Bilderbuches „Kimi Koala“, welches in der Sprachwerkstatt gelesen und inhaltlich erarbeitet wurde. Passend zum mutigen Kimi, dessen größte Angst es ist, sich von seinem sicheren Eukalyptusbaum herunterzulassen und diese Angst zum Schluss überwinden kann, gab es auch für die Kinder an jedem Morgen eine kleine Mutprobe, die Ängste überwinden ließ und versuchte zur Stärkung des Selbstbewusstseins beizutragen. Dabei stand der Leitsatz „Ich kann- Ich traue mich“ die gesamten zwei Wochen in der Sommerwerkstatt im Fokus, damit die Kinder gestärkt aus den Ferien in ein neues Schuljahr starten konnten.

Wir fachsimpeln gemeinsam über die australischen Beuteltiere!

Insbesondere durch die intensive Auseinandersetzung mit der deutschen Sprache und vielen wiederkehrenden sprachlichen Mustern konnte immer wieder beobachtet werden, mit welcher Freude die Kinder die Sprache ausprobierten und sich auf viele unterschiedliche Aktivitäten einlassen konnten. Sowohl im körperlich-sportlichen Bereich als auch im kreativen und lustvollen Erarbeiten. Natürlich durften auch in diesem Jahr unsere kleinen Experimente nicht fehlen. Ganz im Zeichen des Themas durften die Kinder auch hier wieder sprachlich aufbereitete physikalische Phänomene beobachten und dabei auch selbst tätig werden. Wer kann schließlich schon erklären, warum Gummibärchen-Taucher unter Wasser nicht nass werden – so verfolgten auch die Kinder in der Sommerwerkstatt die Experimente mit großem Interesse und erhielten am Ende des Tages ihre ForscherInnen-Zertifikate. 

Das gemeinsame Experimentieren!
Unsere stolze Forscherin!

In diesem Jahr nahmen an der Sprachwerkstatt 9 Kinder teil, wobei 2 Kinder erst seit wenigen Wochen in Österreich waren. Dies bedeutete auch für uns als Pädagoginnen und Pädagogen in der Vorbereitung ein gut abgestimmtes Programm, an welchem jedes Kind teilhaben konnte. Dabei sollte jedes Kind das Gefühl vermittelt bekommen, Willkommen und ein Teil der Gruppe zu sein. 

Ein besonderes Augenmerk legten wir bei der Planung auf sozialpädagogische Ansätze, die mit zweitsprachdidaktischen Zielen verbunden wurden und somit vor allem auf die Persönlichkeitsbildung bzw. -stärkung der Kinder abzielen mit gleichzeitigem Fokus auf der Entwicklung ihrer Zweit- oder Mehrsprache.

Schwungtuch-Spiele

Dabei ist auch die gemeinsame Jause ein ganz wesentlicher Bestandteil, die zur sprachlichen Auseinandersetzung anregt und zum gemütlichen Zusammensitzen genutzt wird. Die Vorbereitung und das gemeinsame Jausnen werden genutzt, um die Kinder besser kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Dabei werden wiederum gezielt sprachliche Formen in den Fokus genommen und interaktiv sprachliche Lernprozesse angeregt. 

Die Bewegung durfte natürlich auch nicht zu kurz kommen!

Unser bereits sehr bekanntes Chaos-Spiel als Abschluss-Highlight wurde auch in diesem Jahr wieder mit großer Freude gespielt, auch wenn der letzte Tag bei allen schon mit Wehmut verbunden war – zu viel Freunde hatten die letzten beiden gemeinsamen Wochen bereitet. Nach dem letzten gemeinsamen Singen, war es dann wieder soweit. Die eigens erstellten Ressourcenkarten wurden den Familien zum Abschied überreicht und sollten die Familien darin bestärken, dass ihre Kinder viele Schätze – mindestens eine Sprache zusätzlich – in sich tragen. Die Verabschiedung am letzten Tag fiel allen sehr schwer. Rückblickend sind die zwei Wochen wieder viel zu schnell verflogen.

Unser Fazit lautet auch in diesem Jahr – Es war eine große Freude mit den Kindern zu arbeiten und dabei ihre Ressourcen und Talente zu entdecken und auch für sie sichtbar(er) zu machen.