Das Pilotprojekt der Sommer-Sprachwerkstatt wurde vom Integrationsreferat der Stadt Graz finanziert und in Kooperation mit der Caritas durchgeführt.
Konzept und Zielsetzung:
Das Ziel der 2-wöchigen Sommer-Sprachwerkstatt war es ein innovatives Konzept zur Integration von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache (und Fluchterfahrung) zu erproben. Dieses Konzept verschränkt sozialpädagogische Konzepte, Methoden und Ziele mit dem sog. Focus on Form-Ansatz (vgl. Rotter 2015) aus der Zweitsprachdidaktik. Der Kerngedanke dieses Konzeptes ist, dass für das erfolgreiche Erlernen einer Zweitsprache ein umfassendes, auf die gesamte Persönlichkeit ausgerichtetes Vorgehen notwendig ist.
Die Zusammenführung von Sozialpädagogik und Focus on Form (Zweitsprachdidaktik) geschieht mit dem Ziel den Zweitspracherwerb in Deutsch mit weiteren Aspekten der gesellschaftlichen Integration zu vereinen und eine bestmögliche Lernumgebung anzubieten.
Die Kinder
An der Sommer-Sprachwerkstatt nahmen 11 Kinder mit nicht deutscher Erstsprache im Alter zwischen 6 und 8 Jahren teil. Der Sprachstand der Kinder galt nicht als Kriterium für die Teilnahme an dem Projekt, da die Unterschiedlichkeit der Kinder in vielerlei Hinsicht als Ressource genutzt werden kann.
Thema
Für die zweiwöchige Sprachwerkstatt wurde das Thema Raum in Verbindung mit den Bewegungsverben (gehen, rollen, kriechen, tanzen, springen, hüpfen, u.a.) des Deutschen gewählt. Forschungsergebnisse der letzten Jahre zeigen, dass dieser Bereich eine besonders schwierige Lernaufgabe für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache darstellt, weshalb eine frühe Förderung sinnvoll erscheint (vgl. Bryant 2011).
Für die Sommer-Sprachwerkstatt wurde das Thema auf den Weltraum eingegrenzt, um die übergeordneten Leitgedanken (Raum und Bewegung im Raum) für die Kinder ansprechend aufzubereiten. Die Themen Weltraum – Erde/Länder – Österreich dienten dabei als inhaltliche Anker, um die Raumkonzepte und deren Versprachlichung in einen sinnvollen und für die Kinder bedeutsamen Kontext einzubetten.